Das kleine Haus am Pizzo Vogorno ist ein einfacher Zweckbau aus Natursteinen, Holz und ein wenig Eisen. Der erste Bau könnte im 18. Jh. erstellt worden sein, ein typischer zweigeschossiger Bau mit Firstrichtung gegen das Tal. Unten für die Tiere oben für das Heu, in welchem auch gleich geschlafen wurde. In einer zweite Phase wurde ein kleines Feuerhaus, ein sogenanntes «Cra» mit darunterliegendem kühlem Keller angebaut.
Das Haus wurde in der ortsüblichen «Transhumanz» vorwiegend als Frühsommerhaus genutzt. «Transhumanz» ist eine Form extensiver, halbnomadischer Fernweidewirtschaft mit einem klimabedingten saisonalen Wechsel zwischen verschiedenen Höhenstufen: Der Hauptort Vogorno liegt auf ca. 400 m.ü.M., Stavell auf 900 m.ü.M. die Hauptalp Bardüghè auf ca. 2000 m.ü.M.
Beim Umbau wurden die luftig gemauerten Natursteine mit einer «Pietra Rasa» Technik mit Kalkmörtel so ertüchtigt, dass der Hauptraum als Sommerwohnraum nutzbar ist. Die Natursteinwände wurden teilweise, statisch ertüchtigt, und geflickt, best. Holzkonstruktionen ersetzt, repariert und ergänzt. Dabei achteten wir darauf im Sinne der archaischen Konstruktion angemessen weiterzubauen und stimmungsvolle Räume mit schöner Materialästhetik zu erzeugen.
Der Hauptraum, der ehemalige Heuschober, ist Ess- und Aufenthaltsraum, darüber befindet sich eine kleine Schlafgalerie. Im ehemaligen Feuerhaus ist neu ein eiserner Holzofen zum Kochen, Backen und wärmen eingebaut. Im ehemaligen Stall ist eine kleine Werkstatt und ein grosser Wassertank untergebracht, der Keller wird weiterhin als kühler Vorratsraum genutzt.
Ein kleines Haus, umgeben von Kastanienbäumen, Felsen, Bächen. Mitten in einer alpinen Landschaftsschutzzone und im Jagdschutzgebiet. Neben Wanderern begegnet man hier den grossen Hirschen und Gämsen, aber auch den kleinen Siebenschläfern, Fledermäusen, Schmetterlingen in einer wunderbaren Kulturlandschaft.